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Lions Paracelsus Stadtbesichtigung
Start der Stadtführung – und somit auch Treffpunkt für uns – war das Schloß Mirabell. Erbaut wurde es 1606 von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau außerhalb der damaligen Stadtmauern für die Geliebte oder heimliche Ehefrau des Erzbischofs, Salome Alt. Fürsterzbischof Paris von Lodron ließ 1620–1642 während des Dreißigjährigen Krieges das Schloss Mirabell samt zugehöriger Gartenanlage in den neuen starken Befestigungsgürtel am rechten Salzachufer einbeziehen. 1721 bis 1727 erfolgte im Auftrag von Erzbischof Franz Anton von Harrach durch den bekannten barocken Baumeister Johann Lucas von Hildebrandt der Umbau zur prächtigen barocken Schlossanlage.
Die Gartenanlage blieb beim Brand des Schlosses weitgehend erhalten. Sie stammt in der heutigen Anlage wesentlich von Johann Bernhard Fischer von Erlach und wurde um 1730 von Anton Danreiter verändert. Die Orangerie mit dem angrenzenden Palmenhaus, als Gewächshaus, entstand um 1725. Südlich davon befand sich seit 1973 das Salzburger Barockmuseum. Heute ist das Schloß Mirabell Sitz der Stadtverwaltung und der Marmorsaal, wo schon die Mozarts musizierten, gilt als „schönster Trauungssaal der Welt“.
Der historische barocke Zwergelgarten – unsere nächste Stadtion der Stadtführung – südlich der erhöhten Wasserbastei (also vor den Wehranlagen) wurde um 1800 in einen englischen Garten umgestaltet, der längst nicht mehr erhalten ist. Im Garten aufgestellt waren ursprünglich 28 groteske Marmorzwerge, entstanden 1690/91 im Zuge der barocken Umgestaltung durch Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Ernst Graf Thun. Sie wurden 1811 verkauft und konnten nicht mehr vollständig zusammengetragen werden, sie wurden danach vorübergehend auf der kleinen erhaltenen Lodronschen Wasserbastei aufgestellt.
Weiter ging es zum Markatplatz. Das Gebäude am Makartplatz Nr. 8 ist als ehemaliges Wohnhaus der Familie Mozart weltberühmt. Heute beherbergt die Wohnung der Mozarts im ersten Stock ein Museum. Auf der kleinen Insel im Zentrum des Platzes steht eine gewaltige Bronzeskulptur, die der englische Bildhauer Anthony Cragg für das zeitgenössische Kunstprojekt „Walk of Modern Art“ entwarf. Am oberen Ende des Makartplatzes thront die Dreifaltigkeitskirche des Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlachs. Als bedeutendstes sakrales Bauwerk rechts der Salzach bietet sie den perfekten Rahmen für Kirchenkonzerte aller Art. Gegenüber der Dreifaltigkeitskirche steht das Geburtshaus des bekannten Physikers und Mathematikers Christian Doppler.
Vom Markartplatz starteten wir weiter in die Linzer Gasse. In fürsterzbischöflicher Zeit bildete sie die wichtigste Hauptverkehrsader nach Linz bzw. Österreich, woraus sich der Name der Gasse ergibt. Früher hieß die anschließende Schallmooser Hauptstraße in Fortsetzung der Linzer Gasse Linzer Reichsstraße bzw. Straße nach Österreich. Die hohe Bedeutung als Verkehrsweg wird deutlich, weil in die Linzer Reichsstraße in Niedergnigl die ebenfalls sehr wichtige alte Eisenstraße (heute Grazer Bundesstraße) aus der Steiermark einmündet.
In weiterer Folge bekamen wir noch Informationen über Paracelsus, Gablerbräu, Glöckengießerei, Baderhaus u.v.m.
Abschließend ließen wir noch einmal das Erlebte bei einem gemütlichen Beisammensein Revue passieren.
Für Herbst 2023 ist eine weitere Führung – diesmal in die Altstadt West – angedacht.
Danke für die Organisation an unseren Vizepräsidenten Sitrak.
Auch vielen Dank an unsere Stadtführerin für die historischen Einblicke und Zusammenhänge.